Die Orbán Stiftung ist eine regionale Organisation, die sich der Lebensrettung verpflichtet fühlt, der Verteidigung der Rechte, in der Bildung einer besseren Zukunft für die verlassenen oder mehrfach behinderten Kinder.
Botond Fülöp-Székely , 3. Dezember 2018
Am Montag den 3. Dezember, am Internationalen Tag der Menschen mit Behinderung, hat die Orbán Stiftung einen Schnuppertag organisiert. Im Gemeindehaus István Bocskai konnte man an verschiedenen Aktivitäten teilnehmen und dabei Erfahrungen sammeln, wie es eigentlich ist, mit Behinderungen zu leben.
Am Montag konnte man im Gemeindehaus István Bocskai in Odorheiu Secuiesc an eigener Haut erfahren, wie es ist, wenn man sich nur mithilfe der Krücken oder des Rollstuhls fortbewegen kann oder wenn man Seh- oder Hörbehindert ist.

Auf den Hindernisbahnen konnten die Interessenten erleben, welche Schwierigkeiten die Gehbehinderten haben. Dank der speziellen Brillen konnte man die Unannehmlichkeiten der verschlechternden Sehkraft bzw. der Blindheit miterleben. Im Fall der Blindheit konnte man sich nur auf den Tastsinn verlassen und die Gegenstände aufgrund ihrer Gewicht und Form erkennen und sie arrangieren. Eine der schwierigsten Aufgaben war vielleicht das Zeichnen, denn dabei musste man den Pinsel im Mund führen.
Schwester Tarzícia hat mehrere Gymnasialklassen zum Ereignis gebracht, da sie ihren SchülerInnen einzigartige Erfahrungen vermitteln wollte. „Ich denke, dass wir in einer egoistischen Welt leben, deshalb halte ich es für sehr wichtig, dass die Jugendlichen auch was anderes erleben als nur ihre selbsüchtigen Angelegenheiten denn dadurch kann sich ihr Einfühlungsvermögen entwickeln.“ – meinte die Schwester. Sie hat hervorgehoben, dass ein Erlebnis von so kurzer Dauer zwar nur „ein Tropfen im Ozean ist, aber trotzdem mehr als das nichts.“

Von den SchülerInnen haben wir Péter Tököly gefragt. Wie er uns erzählt hat, sei er sehr neugierig darauf gewesen, wie man mit dem Rollstuhl fahren könne. Obwohl er gesehen habe, dass sehr viele gehbehinderte Personen Sport treiben, hätte er nie gedacht, dass es so schwierig sei und deshalb bewundere er sie dafür. Wie er selber erfahren habe, sei es gar nicht einfach einen Rollstuhl zu lenken, deshalb halte er für wichtig, bei dem Ausbau der Verkehrsinfrasturktur auch auf die Bedürfnisse der gehbehinderten Personen zu achten.
Tímea Bokor-Péter Heilpädagogin und Projektkoordinatorin meint, dass die Interesse der SchülerInnen unterschiedlich war : es gab SchülerInnen, die die Aufgaben nur durchgeführt haben, andere aber haben sich auch für das Thema interessiert. Die Behinderung ihrer Sinnesorgane hat neue Gefühle in ihnen geweckt, viele wurden wütend, da sie die Aufgaben nicht entsprechend lösen konnten. Das Ziel dieses Tages war eben das: einen Einblick in den Alltag der behinderten Personen zu geben und dadurch die Gesellschaft ihnen gegenüber aufgeschlossener zu machen. „Gleichzeitig konnten die Teilnehmer auch erleben, wie wunderbar der menschliche Körper ist, denn wenn eins unserer Sinnesorgane nicht richtig funktioniert, dann werden die anderen stärker“ erklärte die Projektkoordinatorin.

Als Abschluss des Tages haben die ErzieherInnen des Gemeindehauses einen Tanzabend für die Bewohner des Heimes organisiert – der Tanz nämlich bedeutet Freude und Spaß und alle können auf ihrer Art tanzen.